Kuh-Projekt

Grünlandtypen

Erkennen - Nutzen - Schützen

Peter Sturm, Andreas Zehm, Henryk Baumbach, Wolfgang von Brackel, Georg Verbücheln
Quelle & Meyer Verlag, 1. Auflage 2018, 344 Seiten, zahlreiche Fotos. € 39,95.

Ein Bestimmungsbuch und Naturführer zu den artenreichsten Biotopen Deutschlands, den Grünlandstandorten. Grünland, das sind sowohl die satt grünen und blütenarmen intensiv genutzten Wiesen und Weiden, als auch die extensiv genutzten. Letztere beherbergen durch die nur 1 bis 2-mal jährliche Beweidung oder das Mähen eine ganz besonders reiche Blütenflora. Auf und von den Blütenpflanzen leben zudem die vielfältige Insekten und Vögel. Allein von diesen selten gemähten oder beweideten Grünlandtypen gibt es viele sehr unterschiedliche: Auf felsigen, steinigen, sandigen Standorten die Trocken- und Magerrasen mit bemerkenswerter Flora wie beispielsweise Küchenschellen, Majoran und Thymian oder Orchideen, auf überschwemmten oder sumpfigen die Feuchtwiesen mit Sumpfdotterblumen, Lichtnelken und anderen Orchideen, um nur einige zu nennen. Je nach Relief, Bodenbeschaffenheit, Exposition und Weidetier-Art können sich sehr unterschiedleiche Pflanzengesellschaften etablieren mit im Jahresverlauf wechselndem, oft spektakulärem Blütenflor. Die Pflanzengesellschaften zu erkennen und entsprechend der Artzusammensetzung richtig zu pflegen und damit zu erhalten ist ein Fokus dieses Buches. Dazu sind viele Blütenaspekte genau beschrieben und abgebildet. Die häufiger bis intensiv genutzen Mähwiesen und Fettweiden, das gedüngte Dauergrünland und seine Artenzusamemensetzung sowie der Futterwert, die Tritt- und Mähverträglichkeit jeder einzelnen Pflanzenart im Grünland werden ebenfalls detailliert vorgestellt. Die Arten sind alle abgebildet und werden für jeden Grünlandtyp in übersichtlichen Tabellen, nach Jahreszeit geordnet, mit Blütenfarbe aufgeführt.

Das Buch hat den Anspruch auch für Laien benutzbar zu sein und vermittelt sicherlich viele Erkenntnisse beispielsweise durch die guten und ausführlichen Bildunterschriften. Ob man letztendlich Borstgrasrasen und Zwergstrauchheide von Halbtrockenrasen und den vielen Typen des ungedüngten Feuchtgrünlandes wird unterscheiden können, hängt dann sicherlich mit der Häufigkeit der Besuche und den dabei entdeckten und bestimmten Blumen zusammen.

Stefanie Goldscheider